Hermann Nitsch

österr. Maler und Aktionskünstler; einer der bed. Vertreter des Wiener Aktionismus; strebte in seinem "Orgien Mysterien Theater" mit blutiger Opfersymbolik und Schockwirkungen eine orgiastische Verschmelzung von Theater und Leben an; Werke u. a.: Schüttbilder, Rituale mit geschlachteten Tieren; auch Operninszenierungen

* 29. August 1938 Wien

† 18. April 2022 Mistelbach

Herkunft

Hermann Nitsch wurde 1938 in Wien geboren. Sein Vater fiel im Zweiten Weltkrieg in Russland. Sein Großvater war ein sehr begabter Zeichner.

Ausbildung

Das Gymnasium musste N., der sich als "Schulversager" (www.nitsch.org) bezeichnete, vorzeitig verlassen. Ab dem 14. Lebensjahr wurde er in seinen künstlerischen Neigungen von einem konservativen Bildhauer gefördert, der ihn in die westliche Malerei, Skulptur und Musik einwies. 1953 schrieb sich N. an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien ein, wo er Techniken der Gebrauchsgrafik erlernte. Nach seinem Abschluss 1958 arbeitete er zunächst als Grafiker im technischen Museum Wien.

Wirken

Wiener Aktionismus 1960er Jahre

Wiener Aktionismus 1960er JahreDaneben war er bereits als Künstler tätig. N.s Frühwerk steht in der Tradition alter Meister (Rembrandt, El Greco und Tizian) und ist von religiösen Motiven beherrscht. "Kunst hat viel mit Religion zu tun, ja sie ist Religionsausübung", erklärte er einmal (vgl. TSP, 23.11.2006). Den Weg ...